Company & Culture - 12.10.2020

Mit LEGO® Serious Play® innovieren – mit Bauklötzen staunen.

Die Redensart "Bauklötze staunen" kennen viele, sie hat aber ursprünglich nichts mit Bauklötzen zu tun. Vielmehr stammt sie vom Berliner Wort "Jlozen" aus dem frühen 20. Jahrhundert, was man dem hochdeutschen "Glotzen" gleichsetzen kann. Über viele Stationen entwickelte sich das Wort dann zu den Bauklötzen. Ursprünglich staunte man also mit Glotzaugen. Heute staunt man Bauklötze.

Verfasst von

Innovationsmanager Digital Solutions

E-Mail: michael.hufelschulte@bechtle.com

Letzteres macht sogar dann Sinn, wenn wir über eine Methode bzw. einen Prozess mit den bekannten Bauklötzen aus Dänemark sprechen. Der Spielzeughersteller erfand LEGO® Serious Play® in den 1990er Jahren zusammen mit dem International Institute for Management Development (IMD) aus Lausanne in der Schweiz. Damals brachten die eingesetzten Methoden zur Strategieentwicklung nicht die gewünschten Ergebnisse. Der damalige Haupteigentümer Kjeld Kirk Kristiansen suchte nach neuen Lösungen. Ein Wink des Schicksals war vermutlich, dass auch Professoren des IMD nach neuen Wegen zur Strategieentwicklung suchten. Gesucht, gefunden. So nahm LEGO® Serious Play® seinen Lauf und wurde 2002 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit 2010 darf die Methode unter einer Creative Commons Lizenz genutzt werden. Allerdings unter strenger Einhaltung der Markenrichtlinien von LEGO® und nur durch zertifizierte Trainer, sogenannte "Facilitator".

Wann wird LEGO® Serious Play® eingesetzt?

Der Einsatz der Methode ist nahezu grenzenlos. Das zeigt sich schon in der Liste der Organisationen, die damit arbeiten. Von der NASA über Non-Profit-Organisationen wie Unicef bis hin zu Konzernen und mittelständischen Unternehmen setzen den Prozess ein. Für Strategieentwicklung, Geschäftsmodell-Erfindung, Workshops (mein Lieblings-Workshop ist das  Lernen agiler Arbeitsmethoden für nicht-IT'ler), Teambuilding, Prototyping… Der Einsatz ist nahezu grenzenlos.

Wie funktioniert LEGO® Serious Play®?

Ein wichtiger Bestandteil ist, dass die Teilnehmer mit den Bauteilen Metaphern schaffen und ihre Modelle durch Geschichten zum Leben erwecken. Persönliche Geschichten prägen sich eher ein als Faktenwissen. Jeder Stein in einem Modell hat für den Erbauer eine Bedeutung. Nichts passiert zufällig. Und so ist ein Modell das ganz persönliche Modell der Erbauerin oder des Erbauers und auch für andere nicht unbedingt interpretierbar.

Erst in weiteren Baustufen – gemeinsamen Modellen oder Systemmodellen mit weiteren Abhängigkeiten – vereinen die Teilnehmer eines Workshops die eigenen Modelle zu einem gemeinsamen Modell, das letzten Endes alle Fragen beantwortet und in einem Video dokumentiert wird.

Was ist anders am LEGO® Serious Play® Innovations-Prozess?

Die Hand hat die meisten neuronalen Verknüpfungen mit dem Gehirn. Wenn wir mit den Händen "denken", denken wir anders und weniger analytisch. Der Erfinder der Methode, Per Kristiansen, beschrieb sie als 3D-Druck der eigenen Gedanken. Für ihn kann da kein Flipchart und kein Konzeptpapier mithalten.

Auch Bechtle bietet Workshops mit ausgebildeten und zertifizierten LEGO® Serious Play® Facilitators an. Und setzt die Methode übrigens auch intern zum Beispiel für Innovationsprozesse ein. Interesse? Gerne beraten wir Sie über individuelle Einsatzmöglichkeiten.

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Diesen Beitrag haben wir veröffentlicht am 12.10.2020.