1. Sabrina, du bist bereits seit 2013 im Unternehmen. Was schätzt du am meisten an Bechtle als Arbeitgeber?

Sabrina Günther: Dazu gehört in erster Linie die Bechtle Kultur und Gemeinschaft: Egal, wo und wen ich treffe, alle begegnen mir mit Offenheit und Wärme, sodass man sich schnell wohl fühlt. Obwohl Bechtle in den letzten Jahren stark gewachsen ist, spüre ich immer wieder diese Verbundenheit. Das Miteinander und Füreinander begeistert michbesonders die Unterstützung bei Projekten über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg.

Bechtle steht für mich für eine Hands-on-Mentalität. Ich schätze es sehr, wie wir gemeinsam anpacken, Dinge bewegen, vorantreiben und neu aufbauen. Ein gutes Beispiel dafür ist das einmonatige Tansania-Projekt in der Nähe von Arusha, bei dem ich 2016 mit anpacken durfte. Mitarbeitende, Studierende und Auszubildende konnten sich damals dafür bewerben. Ich wurde ausgewählt und durfte gemeinsam mit einem Kollegen aus dem IT-Systemhaus in Hamburg das Gemeindezentrum vor Ort aufbauen. Konkret haben wir das Zentrum mit IT-Produkten ausgestattet, Office- und Englischkurse gegeben und die Gemeindearbeit unterstützt. Durch dieses Projekt erhielten Erwachsene, Jugendliche und Kinder erstmals Zugang zum Internet. Dieser Monat in Afrika war eine extrem spannende und prägende Zeit, aus der ich für mich mitgenommen habe: Nur wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, lassen sich solche tollen Projekte verwirklichen.

  1. Du bist als Projektmanagerin tätig. Was genau gehört dabei zu deinen Aufgaben?

Ich übernehme die Planung, Steuerung und Umsetzung verschiedener Projekte. Wichtig ist mir dabei der enge Kontakt und Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Ich schaue, was sie bewegt und wie ich sie bestmöglich in ihren Arbeitsabläufen und -prozessen unterstützen kann. Aktuell arbeiten wir beispielsweise an der Optimierung des Onboarding-Programms für neue Mitarbeitende oder auch daran, wie unser Arbeitsplatz zukünftig aussehen muss, um den neuen Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Bei all meinen Projekten ist es mir wichtig, gegenseitiges Verständnis für eine reibungslose Zusammenarbeit und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

  1. Apropos Herausforderungen: Du hast 2012 deinen ersten Ultramarathon über 100 km absolviert. Wie kam es dazu?

Das war eine relativ spontane Aktion. Ich habe generell Spaß an solchen verrückten Veranstaltungen und Herausforderungen. Ich bin schon immer sehr gerne gelaufen, ein guter Freund hat mich dann auf den 100-km-Lauf aufmerksam gemacht. Ich dachte mir: Das ist die Strecke von zweieinhalb Marathons, das sollte irgendwie machbar sein!

  1. Wie können wir uns den Ablauf eines derart extremen Wettbewerbs vorstellen? 

Der Lauf findet einmal im Jahr in der belgischen Stadt Bornem statt. Die Strecke führt durch kleine Städte, Wälder und Wiesen – alles ist schön flach. Es sind Menschen aus ganz Europa dabei. Los geht es um 21:00 Uhr, ab dann starten die 24 Stunden, um die Strecke von 100 km zu laufen, zu wandern oder zu walken. Durch die Nacht zu laufen war eine neue Erfahrung für meinen Körper, der natürlich gegen den Schlafrhythmus ankämpfen musste. Unterwegs gibt es viele Stationen für Erfrischungen oder medizinische Behandlungen  – teilweise werden auch Massagen angeboten. Dieses Angebot wollte ich aber nicht zu oft nutzen. Denn wenn man lange pausiert, ist es umso schwieriger, wieder in Gang zu kommen. Je mehr Kilometer absolviert sind, desto stärker wird bei mir der Gedanke: Du hast es schon so weit geschafft, jetzt aufzugeben ist keine Option.

  1. Wie oft bist du die volle Distanz schon gelaufen und wie bereitest du dich darauf vor?

Ich bin die 100 km bisher dreimal gelaufen: Das erste Mal 2012, dann 2013 und zuletzt 2019. Bei jedem Lauf habe ich es geschafft, die Zeit von 24 Stunden zu unterbieten. Ich mag es, mich selbst herauszufordern – deshalb wollte ich natürlich immer schneller sein als die bisher erreichte Zeit. Dafür habe ich mich professionell vorbereitet und natürlich auch entsprechend trainiert. Das bedeutet, Läufe zu ungewöhnlichen Zeiten zu absolvieren  – zum Beispiel in der Nacht. Und nicht zu vergessen: viel Athletiktraining zur Stärkung der Rumpf-, Bauch- und Beinmuskulatur.

  1. Hast du ein Motto, das dich durch den beruflichen und sportlichen Alltag begleitet? 

Ja, es lautet: The secret of change is to focus all your energy, not on fighting the old, but on building the new! Ich denke, es ist sehr wichtig, Strategien für das Erreichen der eigenen Ziele zu entwickeln und sich zu 100 % darauf zu fokussieren. Für einen 100-km-Lauf - oder andere herausfordernde Projekte im Job - lautet meine Devise: immer Schritt für Schritt denken und sich neben dem großen Ganzen auch auf das Erreichen von Zwischenzielen konzentrieren.

Sabrina, vielen Dank für die spannenden Einblicke in deinen Berufsalltag und deine außergewöhnliche Leidenschaft.