Herausforderung.

Rund 1700 Bewohner:innen leben an den 23 Domicil-Standorten im Kanton Bern. Damit die Pflegefachpersonen ihre Zeit optimal für die Bewohner:innen einsetzen können, sind neue Methoden und Tools gefragt. Für die bisher von den Pflegefachpersonen ausgeführten Dokumentationen bei der Medikamentenlagerung wurde eine Automatisierung angestrebt. Die IT überwachte bisher mit grossem Aufwand die Medikamenten(kühl)schränke sowie Lagerräume und musste Batterien oft sowie die ganze Hardware jährlich austauschen. Das Pflegefachpersonal dokumentierte wiederum sämtliche Medizinal(kühl)schränke und -räume manuell – mehrmals pro Tag. Die auf Papier ausgedruckten Dokumentationen sind wichtig für Audits der Kantonsapotheke. Eine automatische Alarmierung bei über- oder unterschrittener Temperatur gab es nicht. 

Die Technik des bisherigen Temperaturkontrollsystems wurde regelmässig durch neue Technik ersetzt, um nach kantonalen Vorschriften zertifiziert und kalibriert zu sein, sowie um sicher zu stellen, dass die Temperaturvorschriften für die jeweiligen Medikamente eingehalten werden. So entstanden hohe Investitionskosten und enorm viel Elektronikschrott. Das die unternehmensweite IT betreuende IT-Team von Domicil suchte daher nach einer Lösung für eine automatisierte Temperaturüberwachung der gelagerten Medikamente. Mit ihr sollten die gesetzlichen, kantonalen Vorschriften für den Apothekenbereich eingehalten werden, nachhaltiger sein und ohne manuelle Dokumentation erfolgen. Domicil wollte die Pflegepersonen vom Prüf- und Dokumentationsaufwand entlasten. 

Lösung.

Den passenden, smarten Ansatz hatten die Fachleute von Bechtle mit ihrem Fachwissen über das Internet der Dinge (IoT). Bechtle setzte als generierende Datenpunkte hochwertige Temperatursensoren von Axino und Luftqualitätssensoren von Airica ein. Ihre Betriebsdauer liegt bei sehr langen vier bis zehn Jahren. Mit einem LoRa Networkserver von Loriot und LoRa-Gateways von Miromico schuf Bechtle die Basis für ein Internet der Dinge (IoT) Netzwerk bei Domicil, das die Sensoren intelligent ausliest und dokumentiert sowie Warnungen automatisch versendet. Die Sensoren werden dabei über die LoRa-Gateways mit der IoT-Plattform verbunden. So entsteht ein sogenanntes Long Range Wide Area Netzwerk (LoRaWAN), das Sensoren und Gateways einfach, über grosse Distanzen und mit wenig Energieverbrauch miteinander verbindet. Das wiederum steigert die Batterielaufzeiten der Sensoren.

Als Control Suite des Netzwerks entwickelte Bechtle eine passende IoT-Plattform mithilfe der Microsoft .Net Technologie. Auf ihr laufen alle Daten zusammen und werden ausgewertet. Die Control Suite wird in einem Microsoft Azure Tenant als IoT-Hub betrieben. Durch die Cloud-Anbindung konnte Domicil die Lösung vor einer endgültigen Entscheidung in Form eines Proof of Concept (PoC) testen. Für Domicil war schnell klar: Die Bechtle Control Suite erfüllt alle Wünsche und bildet eine hervorragende Basis, um weitere Überwachungsmöglichkeiten wie Luftqualität, Feuchtigkeit, Pollenbelastung sowie viele zukünftige Bedürfnisse zu realisieren.

Dank der neuen Temperaturüberwachungslösung von Bechtle basierend auf Sensoren mit LORA Technologie ist uns ein entscheidender Schritt in unserer Digitalisierungsstrategie gelungen. Das entlastet die Pflegefachpersonen im Alltag stark. Dank Bechtle setzen wir eine umweltverträgliche und nachhaltige Technologie mit enormem Potenzial ein. Merci vielmals!

Marc Patzen, Leiter IT, Domicil Bern AG

Vorteile/Nutzen.

Die IoT-Lösung von Bechtle an 23 Standorten von Domicil, mit über 100 temperaturkritischen Stellen, automatisiert nicht nur den kompletten Überwachungs- und Dokumentationsprozess der Medikamentenlagerung, die Sensorik ist auch für mindestens vier Jahre zertifiziert und kalibriert. Domicil spart massiv durch die neue Technologie. Die Sensoren müssen nur noch alle vier Jahre kalibriert oder ersetzt werden und bei der Pflege rechnet man mit Einsparungen von bis zu 16‘000 Stunden. Statt mehrmals pro Tag an 100 Orten die Temperatur- und Luftqualität der Medikamentenlagerung zu prüfen, können sich die Pflegefachpersonen nun auf die Pflege der ihnen anvertrauten Menschen konzentrieren.

Die automatische, intelligente Medikamentenüberwachung meldet, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Kommt es zu Temperaturschwankungen alarmiert die Lösung per Email die Pflegeverantwortlichen. Die zentrale Web-Plattform wertet alles automatisch aus. Im Bericht lässt sich genau auslesen, wo eine Medikamentengefährdung durch das Verlassen der Temperaturvorgaben entstanden ist und die IT kann entsprechend handeln – eine Erleichterung im Alltag und Sicherheit für das Bestehen der nächsten Audits.

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