Vom Hype zum Mehrwert: KI-Einsatz im Mittelstand.

KI ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, doch im Mittelstand ist ihr Einsatz noch überschaubar. Die Expert:innen aus dem Bechtle Systemhaus Bremen ändern das – durch maßgeschneiderte Konzepte und viel Know-how. Ein Ergebnis sind KI-Assistenten, die konkrete Mehrwerte bringen, indem sie beispielsweise Fehler an Fertigungsteilen entdecken, Plastikmüll im Meer suchen oder die Verträglichkeit von Medikamenten bei Ziegen ermitteln.

Jannick Link (links) und Martin Koch sind zwei Experten aus dem Bechtle Systemhaus Bremen, die an der Umsetzung von KI-Projekten beteiligt sind.

In deutschen Unternehmen wird viel über Künstliche Intelligenz gesprochen, doch beim Einsatz der Technologie gibt es derzeit noch Unsicherheiten. Schaut man in die Fertigungshallen und Großraumbüros des Mittelstands, ist dort noch wenig von KI zu sehen. Im Januar dieses Jahres veröffentlichten McKinsey und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eine Studie mit dem Titel „KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen“. Darin gaben 86 Prozent der befragten Unternehmen an, das Potenzial von KI höchstens zu einem Viertel auszuschöpfen. Jede dritte Firma (37 Prozent) setzt KI zudem noch gar nicht ein. Als Hauptgrund wird meist das Fehlen entsprechender Fachkräfte genannt.

Ist Künstliche Intelligenz derzeit also nur ein Spielfeld für internationale Konzerne und hochflexible Start-ups? „Nein, denn es gibt bereits Mittelständler, die durch KI konkrete Mehrwerte generieren – und es werden stetig mehr“, sagt Torsten Welke. Er ist bei Bechtle in Bremen Technical Director des Competence Centers AI Solutions. Die dortigen Expert:innen erstellen kundenspezifische KI-Lösungen für mittlere und große Unternehmen – und auch für eine gemeinnützige Organisation.


Die Aufgabe war anspruchsvoll, weil wir softwareseitig ein komplexes Kubernetes-Cluster aufbauen mussten.

Jannick Link, Head of Innovation im Competence Center AI Solutions von Bechtle Bremen


KI vereinfacht den Joballtag – und die Reinigung der Meere.

Wer mit Torsten Welke spricht, erfährt, wie vielseitig und greifbar der Einsatz von KI bereits ist. Gemeinsam mit Partnern erstellen die Expert:innen von Bechtle etwa Service-Agents, die Datenbanken blitzschnell nach Informationen durchsuchen, Sprachassistenten, die Auskünfte über Putzmittel geben, und KI-gestützte Bilderkennungsverfahren, die Fertigungsteile nach Fehlern absuchen oder dazu beitragen, die Weltmeere von Müll zu befreien. Zusammen mit der Non-Profit-Organisation MI4People und der Alexander Thamm GmbH, einem führenden Anbieter für Künstliche Intelligenz im deutschsprachigen Raum, hat das
Competence Center AI Solutions von Bechtle Bremen eine KI-Lösung realisiert, die Google Satellitenbilder auswertet und dadurch Ansammlungen von Plastikmüll in den Weltmeeren lokalisiert. Umweltschutzorganisationen können diese Daten nutzen, um die entsprechenden Koordinaten per Schiff anzusteuern und den Müll dort einzusammeln.

 

MI4People hatte die Idee für das Projekt, Alexander Thamm entwickelte und trainierte das KI-Modell zur Computer Vision und das Bechtle Systemhaus Bremen erstellte die dafür benötigte IT-Plattform. „Die Aufgabe war anspruchsvoll, weil wir softwareseitig ein komplexes Kubernetes-Cluster aufbauen mussten, das mittels hochwertiger A100-Grafikprozessoren (GPUs) von NVIDIA auf einem Dell Server betrieben wird“, erzählt Torsten Welke. Insbesondere die Arbeit mit Kubernetes, einem System zur Verwaltung von Software-Containern, setzt ein hohes Maß an Wissen voraus. Auch beim Aufbau der Hardwareplattform war viel Know-how gefragt. So musste etwa die Multimandantenfähigkeit auf dem Server sichergestellt werden, wodurch die Daten verschiedener Kunden sicher voneinander getrennt auf derselben Hardware gespeichert werden.

 

Als IT-Systemhaus verfügt Bechtle über fundierte Erfahrungen mit verschiedensten IT-Infrastrukturen und kombiniert diese mit neuen Technologien, Services und Plattformen.
Automatisiertes Qualitätsmanagement entlastet Mitarbeitende.

Die Technologie, die Plastikmüll im Meer aufspürt, bringt auch den Mittelstand voran. Zusammen mit der VIVALDI Digital Solutions GmbH entwickelte Bechtle eine KI-gestützte Lösung für die Qualitätsprüfung von Fertigungsteilen – vom Motorblock bis zur SIM-Karte. Sie erspart es Mitarbeitenden im Qualitätsmanagement, schwere Objekte von Hand zu bewegen und diese stundenlang auf mögliche Fehler abzusuchen. Stattdessen können sie sich anderen Aufgaben widmen. Die Lösung besteht aus einer Prüfzelle mit integrierten Kameras und einem KI-gestützten Bilderkennungssystem, in der Fertigungsteile automatisiert und hocheffizient kontrolliert werden. „Die Lösung ist bereits erfolgreich im Einsatz“, sagt Martin Koch, Teamleiter für Large Accounts im Bechtle Systemhaus Bremen. „Sie eignet sich für nahezu alle produzierenden Unternehmen und ist voll skalierbar.“

Mit Methodik zur KI-Lösung.

Erfolgreiche Projekte starten meist mit einer guten Idee. Das wissen auch die KI-Expert:innen von Bechtle, weshalb zu Beginn ihrer Projekte in der Regel ein Ideenworkshop steht. „Darin besprechen wir die Ziele des Kunden und analysieren, in welchen Bereichen seines Unternehmens KI konkrete Mehrwerte bringen kann“, erklärt Martin Koch. Es gehe nicht darum, neue Technologien nur deshalb einzuführen, weil sie gerade Schlagzeilen machten, sondern um das Freilegen echter Potenziale, die zu mehr Wettbewerbsfähigkeit führen.

„Über ein Stufenmodell aus Solution Design und Rapid Prototyping erstellen wir dann einsatzbereite KI-Lösungen, die wichtige Aspekte wie Datenmanagement, rechtliches Management, Platform Engineering und IT-Sicherheit von Anfang an berücksichtigen “, sagt Jannick Link, Head of Innovation im Competence Center AI Solutions von Bechtle Bremen.

 

Durch die KI-Lösung konnte das Unternehmen seinen Umsatz nach eigener Schätzung um rund 20 Prozent steigern.
Zufriedene Anrufer:innen und gerettete Oberflächen.

 

Auf diese Weise lassen sich individuelle Herausforderungen im Mittelstand lösen. Für einen Hersteller von Farben, Lacken und Hygienemitteln entwickelte Bechtle mit seinen Partnern beispielsweise eine Lösung, die den Telefon-Support entlastet. Per App oder Prompting-Feld können Support-Mitarbeitende die Kundenanfragen an eine KI weiterleiten, die dann in einer Datenbank nach technischen Informationen für die richtigen Antworten sucht und diese innerhalb kurzer Zeit bereitstellt. Für Endkund:innen ist es dadurch erheblich einfacher, telefonische Unterstützung zu erhalten, wodurch das Unternehmen seine Produkte erfolgreicher am Markt platzieren und das entwickelte Framework zusätzlich als Service am Markt anbieten konnte. Nach eigener Schätzung konnte der Kunde dadurch seinen Umsatz um rund 20 Prozent steigern.

 

Bei einem anderen Projekt stand ein Dienstleister für Gebäudereinigung vor einer Herausforderung. Seine Mitarbeitenden verwendeten Putzmittel teils unsachgemäß, wodurch sensible Oberflächen beschädigt und Kunden verärgert wurden. Erschwerend kam die Sprachbarriere hinzu, da viele der Angestellten kaum Deutsch sprachen. Gemeinsam mit ihren Partnern erstellten die Bechtle Expert:innen einen KI-Sprachassistenten auf Basis von Azure OpenAI, der nun in fünf Sprachen Auskünfte zu Reinigungsmitteln, deren Unverträglichkeiten mit diversen Oberflächen und speziellen Kundenwünschen gibt. Dadurch konnte das Unternehmen Effizienzgewinne verzeichnen, seine Fehlerquote senken und nach eigener Berechnung jährlich knapp 400.000 Euro einsparen.

 

Von der ersten Idee bis zur einsatzbereiten Lösung: Im Dialog mit Kunden identifiziert Bechtle konkrete Mehrwerte durch Künstliche Intelligenz.
KI verkürzt die Entwicklungszeit.

Auch in der Forschung und Entwicklung kommt KI im Mittelstand zum Einsatz. Für ein Unternehmen aus der chemischen Industrie entwickelten die Bremer Spezialist:innen ein KI-basiertes System, das chemische Reaktionen und Ökosysteme im Produktentwicklungsprozess versteht. So kann es im konkreten Fall etwa die Verträglichkeit von Medikamenten bei Ziegen vorhersagen. „Dabei berücksichtigt das KI-System auch externe Regulatorien sowie projektspezifische Besonderheiten und erkennt frühzeitig potenzielle Hürden im Entwicklungsprozess“, sagt Jannick Link. Mithilfe der KI konnte der Kunde seine Entwicklungszeiten verkürzen und ist in der Lage, schneller auf Marktbedürfnisse zu reagieren.

Gestern noch Trendwort, heute Wettbewerbsfaktor.

Die Anfragen für KI-Projekte nehmen bei Bechtle spürbar zu. „Wir erleben gerade, dass sich KI von einem Trendwort zu einem realen Wirtschaftstool wandelt, das Unternehmen messbare Wettbewerbsvorteile bringt“, sagt Torsten Welke. Bechtle unterstützt seine Kunden aber nicht nur bei der technischen Umsetzung, sondern entwickelt auch deren komplettes Business weiter. „Unsere Projekte werden durch Business Consultants begleitet, die das Kundengeschäft verstehen und auf Wunsch digitaler machen“, erklärt Martin Koch. Das Bremer Team schaut angesichts der positiven Erfahrungen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI zuversichtlich in die Zukunft.

 

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