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Du bist seit 2008 bei Bechtle und arbeitest derzeit in der International Business Unit als Head of New Business Development. Wie muss man sich deinen Job vorstellen?
Manchmal beschreibe ich meine Rolle als Spiderwoman. Ich halte alle Fäden in der Hand und verbinde sie miteinander. Meine Hauptaufgabe besteht darin, die internationale Business Community von Bechtle in ganz Europa auszubauen – mit einem gemeinsamen Verständnis für unser internationales Geschäft.
Neben deinen zentralen Aufgaben engagierst du dich auch für das Thema Diversity in seinen unterschiedlichen Dimensionen.Stimmt, ich bin beispielsweise in unseren Communitys Pride@Bechtle und Women@Bechtle engagiert. Außerdem begleite ich die #IAmRemarkable-Workshops in Europa, bei denen es unter anderem darum geht, selbstbewusst über die eigenen Leistungen zu sprechen und sich aktiv zu positionieren.
Das klingt nach tollen Aufgaben – welchen Nutzen ziehst du aus deinem Engagement?Ich liebe es. Ich liebe die Vielfalt der Menschen. Nicht nur in Bezug auf Kultur, sondern auch auf Charaktere, Sprachen und Temperament. Ich spreche mit Kolleginnen und Kollegen, die langjährige Erfahrung einbringen und mit jenen, die gerade eine Ausbildung abgeschlossen haben. Ich spreche mit Menschen unterschiedlicher Nationalität und solchen mit verschiedenen Karrierewegen. Ihre Ideen geben mir so viele Perspektiven auf wichtige Themen – bei Bechtle im Job, aber auch in der Gesellschaft.
Auf jeden Fall. Das war 2021 am Welttag gegen Homophobie. Bechtle hat ein riesiges Banner mit Regenbogenfahne und Logo veröffentlicht mit dem großartigen Satz „Mixed teams shine the brightest“. Das musste ich erstmal sacken lassen. Und ich dachte: „Endlich ein Statement von Bechtle.“ Ich hatte zwar niemals Zweifel, jederzeit äußern zu können, dass ich homosexuell bin, als ich dann aber diese Flagge sah, hat mich das bewegt, einen Beitrag auf LinkedIn zu schreiben. Im ersten Moment wollte ich meinen Post wieder löschen. Die vielen positiven Reaktionen haben mich dann absolut überrascht. Und statt den ersten Beitrag zu löschen, schrieb ich einen zweiten, in dem ich erklärte, dass es sich anfühlt, als hätte ich ein zweites Coming-out.
Eine Menge. Die Communitys Women@Bechtle und Pride@Bechtle sind mittlerweile deutlich gewachsen. Der Austausch ist wichtig. Bechtle fördert aktiv das Bewusstsein bei Mitarbeitenden für den Nutzen von Vielfalt. Ganz wichtig ist, tief verwurzelte Vorurteile anzusprechen und zu ermutigen, eigene Perspektiven durch Unconscious-Bias-Trainings zu überprüfen. Durch Initiativen wie #IamRemarkable und Programme wie Working Out Loud #EmpoweringWomen stärkt Bechtle Frauen. Das ist wichtig und zeigt Wirkung.
Wir möchten doch alle in einer Umgebung arbeiten, in der Menschen uns so akzeptieren, wie wir sind. Bechtle hat eine großartige Unternehmenskultur, und ich hatte das Glück, immer in aufgeschlossenen Teams zu arbeiten. Sich für Toleranz einzusetzen, ist jede Mühe wert. Also, bleibt aufgeschlossen, be- und verurteilt Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Sexualität, sondern seht das Individuum, den Menschen, der dahintersteckt.