Falls Sie die ersten beiden Teile noch nicht kennen, schauen Sie gerne hier:

Die schiere Menge an Aktualisierungen und neuen Funktionen des letzten Jahres auf der Azure-Plattform ist aus meiner Sicht sehr beeindruckend und zeigt den starken Fokus auf Weiterentwicklung seitens Microsoft. Aber auch die vielen Anforderungen aus dem Markt werden hierbei berücksichtigt und nach und nach umgesetzt. Neben Microsoft profitiert hier vor allem der Kunde durch ein immer größer werdendes Angebot von Microsoft Services und der Integration von Drittanbietern. Zudem wächst die Nutzbarkeit durch flexiblere Services, die jeder Kunde individuell für sich anpassen und zusammenstellen kann.

In diesem Blog werde ich auf meine persönlichen Highlights der zweiten Ignite 2021 eingehen und Ihnen meinen persönlichen Eindruck vermitteln.

Azure Stack HCI.

Eines dieser Highlights ist das neue Update 21H2 für Azure Stack HCI, das viele interessante Neuerungen enthält. Ich muss zugeben, dass ich anfangs skeptisch gegenüber Azure Stack HCI war – vor allem im Hinblick auf das Potenzial, mit den etablierten Lösungen am Markt zu konkurrieren. Mit dem letzten Update sehe ich nun aber eine Art Gamechanger, der viele Vorteile für Azure-Stack-HCI-Lösungen und damit auch für die Anwender:innen bringt.

Ein großer Vorteil ist, dass Microsoft nach und nach immer mehr native Azure-Services auf Azure Stack HCI zum Betrieb freigibt. So ist es heute schon möglich, Container mit AKS (Azure Kubernetes Services) oder verschiedene PaaS-Services wie SQL-Instanzen und Web-Applikationen auf einem Stack HCI zu betreiben. Hier ist Microsoft also schon einen Schritt weiter gegangen, als lediglich einfache Windows- und Linux-Maschinen betreiben zu können.

Mit dem Update 21H2 kommt nun ein weiterer Service dazu: Azure Virtual Desktop (AVD) kann ab sofort ebenfalls auf einem Azure Stack HCI Cluster betrieben werden. Dies bietet spannende neue Möglichkeiten, wie z. B. das Abbilden von latenzempfindlichen Anwendungen für Endbenutzer:innen auf einem Desktop. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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Eine weitere Neuerung im 21H2-Update nennt sich „Azure Benefits for Windows Server“, die es ermöglicht, eine für Azure angepasste Windows Server 2022-Version auch auf Azure Stack HCI zu betreiben. Damit kommen Funktionen wie „Hotpatching“, mit dem Sicherheitsupdates ohne Neustart angewendet werden können. Sie haben richtig gehört, ohne Neustart!

Wenn Sie aber noch ältere Windows-Server- oder SQL-Versionen im Einsatz haben und nicht bereit oder in der Lage sind, ein Upgrade durchzuführen, können Sie auch auf Azure Stack HCI umsteigen und erweiterte Sicherheitsupdates für diese Versionen kostenlos erhalten – genau wie heute schon auf der Cloud-Plattform Azure. Eine gelungene Funktion, um Endbenutzer:innen es noch einfacher zu machen, sich der neuen Cloud-Welt zu nähern. Viele Unternehmen haben heute noch Server 2008- und Server 2012-Versionen im Einsatz, die zwingend geschützt sein sollten.

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, für Windows-Server-Gastsysteme die Lizenzkosten über das angebunden Azure-Abonnement direkt zu bezahlen. Aus meiner Sicht eine charmante Lösung, um noch nicht gekaufte Windows-Server-Versionen einfach über Azure zu lizenzieren.

Azure Arc.

Mit Azure Arc hat Microsoft schon vor einiger Zeit den Grundstein für Hybride- und Multi-Cloud-Umgebungen geschaffen. Mit Azure Arc können Kunden die Vorteile der umfassenden Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen von Azure für ihre Windows-, Linux-, SQL-Server- und Kubernetes-Bereitstellungen in ihren On-Premises-Rechenzentren und bei anderen Cloud-Plattform-Anbietern nutzen. Es stellt also eine Art Brücke zwischen Azure und anderen Welten dar, die es ermöglicht, die Vorteile auch außerhalb einer Azure-Umgebung zu nutzen. Solche Umgebungen können sowohl das lokale Rechenzentrum als auch andere Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services (AWS) sein.

Auf der Ignite wurden hier Erweiterungen in Azure Arc bekannt gegeben. Die wohl spannendste ist die verbesserte Integration von Azure Arc in VMWare vSphere. Damit wird es möglich, virtuellen Maschinen, die auf VMWare basieren, direkt aus dem Azure-Portal zu verwalten. Im ersten Schritt werden Administrator:innen - basierend auf vSphere-Vorlagen - virtuelle Maschinen erstellen, konfigurieren und löschen können – eine viel gefragte Funktion, die nun umgesetzt wird.

Auch die oben erwähnte Azure-Stack-HCI-Lösung wird zukünftig automatisch in Azure Arc aktiviert sein und lässt sich somit ebenfalls direkt aus Azure verwalten. Hier geht es sowohl um die Steuerung der Clusterhosts selbst sowie der virtuellen Maschinen auf dem Cluster.

Weitere Details dazu finden Sie hier.

Microsoft Defender for Cloud.

Mit dem Defender for Cloud (ehemals Azure Security Center und Azure Defender) nimmt Microsoft nicht nur eine weitere Namensänderung vor, sondern setzt vielmehr ein klares Bekenntnis zur Integration in die gesamte Defender-Familie. Viel interessanter ist jedoch die native Unterstützung von Multi-Cloud-Umgebungen – in diesem Fall die Integration von AWS Diensten. Defender for Cloud bewertet dabei AWS Konfiguration anhand von bewährten Sicherheitspraktiken und zeigt sie zudem im Secure Score an. Auch Elastic Kubernetes Service (EKS) kann nun angebunden werden – ein weiterer Schritt in die Richtung, dass Microsoft Azure auch für Multi-Cloud-Umgebungen künftig zum zentralen Hub wird.

Fazit.

Microsoft legt im Bereich Azure derzeit einen starken Fokus auf die Entwicklung von Technologien und Funktionen, die es Kunden einfacher macht, Azure für sich vorteilhaft zu nutzen. Dies zeigt sich sehr stark an den Neuerungen rund um das Thema Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen. Auch hier spielt die anhaltende Pandemie und die damit verbundene Beschleunigung der Digitalisierung eine nicht unwesentliche Rolle. Viele Unternehmen müssen handeln und erwarten einfach funktionierende Cloud-Services, die Microsoft in Bereichen wie Modern Work, Security und (Multi-Cloud)-Datacenter im Portfolio hat. Zudem werden Kunden in Zukunft nicht nur eine Cloud-Plattform nutzen – daher ist es wichtig, hier Funktionen zu haben, die eine Verwaltung und Absicherung von Multi-Cloud-Umgebungen ermöglicht.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, finden Sie hier eine Übersicht aller Neuerungen der letzten Ignite 2021.