Ein Unternehmen hat seine digitale Transformation erst dann gemeistert, wenn es den Wert seiner Daten erkennt und datengetrieben arbeitet.

Von „Daten sind das neue Gold“ bis „Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts“ – an hochtrabenden Floskeln, um den Wert digitaler Daten zu beschreiben, hat es in den letzten Jahren nicht gemangelt. Die Unternehmensberatung Accenture versucht es etwas praxisbezogener: Sie bezeichnet Daten als „strategischen Vermögenswert“, der zur Generierung geschäftlicher Vorteile eingesetzt werden sollte. Auf die Digitalisierung bezogen bedeutet dies, dass ein Unternehmen seine digitale Transformation erst dann gemeistert hat, wenn es datengetrieben arbeitet und den Wert seiner Daten geschäftlich erschließt.

Doch was heißt das in der Praxis? Schaut man auf die digitalen Vorreiter, fallen hinsichtlich der Handhabung von Daten folgende Eigenschaften auf: Die Datenbestände wurden aus ihren Anwendungssilos befreit, es gibt eine dedizierte Dateninfrastruktur inklusive Personal, Prozesse und Governance. Außerdem verfügen die Mitarbeitenden über genügend Datenkompetenz, um Daten zu einem festen Bestandteil ihrer Arbeit machen zu können, etwa, indem sie Datenanalysen durchführen oder Datenbestände in Geschäftsprozesse einbinden (weitere Infos hierzu finden Sie in unserem E-Book zum Thema Data & Analytics). 

Der datengetriebene Betriebsmodus zahlt sich aus.

Dass sich diese Veränderung lohnt, steht außer Frage, auch wenn die daraus resultierenden Vorteile für jedes Unternehmen unterschiedlich ausfallen und darum statistisch schwer zu quantifizieren sind. Qualitative und vergleichende Studien gibt es jedoch bereits dazu. So fand eine Studie von IDC zum Thema Datenreife im Auftrag von Heap Analytics heraus, dass der Umsatz datengetriebener Unternehmen 3,2-mal schneller wächst als bei digitalen Nachzüglern, dass die Entwicklungszeit für neue Produkte bis hin zur Marktreife 2,7-mal kürzer ist, die Kundenzufriedenheit 2,4-mal besser und die Produktivität der Mitarbeitenden 2,2-mal höher.

Diese Optimierungen wurden erst durch die Analyse digitaler Daten möglich. Sie erlaubt schnellere und fundiertere Entscheidungen, beflügelt die Innovationsfähigkeit und ebnet den Weg für eine gezieltere Kundenansprache bis hin zur Konfiguration stark personalisierter Produkte. Das Resultat: bessere Chancen im Verkauf und eine höhere Profitabilität. Als Bonus kommt die Tatsache hinzu, dass moderne und profitable Unternehmen attraktiver sind und deshalb bessere Chancen bei der Anwerbung von Fachkräften haben.

Daten raus aus den Silos!

Mit Blick auf die IT-Infrastruktur ist das größte Hindernis auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen die Tatsache, dass traditionell programmierte Anwendungen meist Inseln bilden. Die Daten, die sie produzieren, sind nicht dazu gedacht, außerhalb dieser Anwendungen zum Einsatz zu kommen. Infolgedessen sind solche Anwendungen auch selten mit Schnittstellen (APIs) für den Datenaustausch oder
-export ausgestattet, sodass es für die IT mit großem Aufwand verbunden ist, die dort gespeicherten Daten für andere Zwecke verfügbar zu machen.

Moderne Analytics-Produkte bieten durch ihre Fähigkeit, über eigene APIs auf die Daten weitverbreiteter Anwendungen zuzugreifen, zwar etwas Abhilfe. Diese Funktionalität ist in der Regel jedoch auf die Nutzung von Daten für Analysezwecke begrenzt und trägt deshalb wenig zur allgemeinen Datenverfügbarkeit in Unternehmen bei. Letztere wird oftmals erst durch den Einsatz einer dedizierten Plattform zur Datenintegration erreicht. Ohne eine solche Plattform ist die Datenverfügbarkeit heutzutage kaum noch denkbar, denn zusätzlich zur Datenanalyse sollten Daten auch für die flexible Gestaltung von Geschäftsprozessen und die Entwicklung neuer Produkte verfügbar sein, inklusive des Trainings von KI-Algorithmen.

Eine produktive Umgebung für Datenarbeit schaffen.

„Strategische Vermögenswerte“ können ihren Beitrag zur Wertschöpfung erst dann leisten, wenn sie in eine produktive Umgebung eingebettet sind. Das gilt auch für Daten. Die dafür notwendige Umgebung hat die Unternehmensberatung BARC in ihrer Data Culture Survey 22 als „Data Culture Framework“ bezeichnet. Das Framework gibt einen guten Überblick, wie der strukturelle Rahmen für produktive Datenarbeit in Unternehmen aussehen sollte, und besteht aus sechs Komponenten: Data Leadership, Data Strategy, Data Governance, Data Access, Data Literacy und Data Communication (siehe Grafik).

Das Data Culture Framework der Unternehmensberatung BARC definiert den Rahmen, innerhalb dessen produktive Datenarbeit stattfinden kann. (Quelle: BARC)

Die ersten drei Komponenten sind laut BARC „Facilitators“. Sie bilden die strukturellen Voraussetzungen, die für die Durchführung datengestützter Arbeit notwendig sind. Mit Data Leadership sind das Commitment der Unternehmensführung zur datengestützten Arbeit gemeint sowie deren tatkräftige Unterstützung von Dateninitiativen im Unternehmen. Die Datenstrategie stellt den Einsatz von Daten in Beziehung zu den Geschäftsaktivitäten und Unternehmenszielen. Und die Data Governance gibt die Richtlinien und Regeln für den Umgang mit Daten vor, sowohl für die IT als auch für die Mitarbeitenden, die Daten im Rahmen ihrer Arbeit einsetzen.

Die unteren drei Komponenten bezeichnet BARC als „Enablers“. Sie beziehen sich auf Prozesse rund um die Arbeit mit Daten. Mit Data Access ist die unternehmensweite Datenverfügbarkeit gemeint, die sicherstellt, dass jedem Mitarbeitenden alle Daten zur Verfügung stehen, die er für seine Arbeit benötigt. Data Literacy ist die Datenkompetenz, die bei jedem Mitarbeitenden zur produktiven Datenarbeit vorausgesetzt wird. Und Data Communication bezieht sich auf die datengestützte Kommunikation und Argumentation in Meetings sowie auf die datenbasierte Begründung von Entscheidungen. Diese drei Komponenten bilden zugleich den Nährboden, auf dem eine effiziente Datenkultur entstehen und gedeihen kann.

Eine solche Datenkultur aufzubauen, kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Denn es bedeutet nichts Geringeres, als dass ein Großteil der Belegschaft seine bisherige Arbeitsweise umstellen muss. Die Voraussetzungen dafür sind jedoch immer eine gut funktionierende Dateninfrastruktur und eine hohe Datenverfügbarkeit. Um diese zukunftssicher in Ihrem Unternehmen zu etablieren, steht Ihnen das Data & Analytics Team von Bechtle mit umfangreichen Services zur Seite. Einen guten Eindruck von der Arbeit unserer Expert:innen erhalten Sie in unserem E-Book zu diesem Thema. Sie finden unter diesem Artikel einen Link dazu. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre!

Lesen Sie jetzt unser E-Book mit vertiefenden Informationen zu Data & Analytics!

Wie Sie in der Praxis die Weichen stellen, um ein datengetriebenes Unternehmen zu werden und wie unsere Expert:innen Sie dabei unterstützen können, erfahren Sie in unserem E-Book.

Jetzt zur E-Book-Downloadseite!