Bild: © Toyota

Toyota Woven City.

Am 23.03.21 wurde am Fuß des Fuiji der Grundstein für die Toyota Woven City gelegt. Damit beginnt die Vision einer Modellstadt Realität zu werden. Nach ihrer Fertigstellung sollen hier rund 2.000 Menschen in der urbanen Zukunft leben. Mit der Woven Planet Holding will Toyota neue Technologien in einem "living laboratory" erproben.

Es liegt nahe, dass bei Toyota Mobilität – autonomisches Fahren, unterirdische Infrastruktur für Warenverkehr – eine Rolle spielt. Mit Robotik, Künstlicher Intelligenz, Smart Homes und einer nachhaltigen Energieversorgung soll aber vieles mehr bewegt werden. Toyotas CEO Akio Toyoda bezieht sich auf Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und nennt ein 18. Ziel: Happiness. Das holistische Konzept verbindet Automatisierung und Hochtechnologie mit traditionellem japanischen Handwerk, etwa des Holzbaus. Die Einwohnerschaft soll generationenübergreifend und divers geprägt sein. Wie das alles zusammen funktioniert, wird parallel mit einem digitalen Zwilling der Stadt untersucht. So sollen auch mögliche Verbesserungen simuliert und umgesetzt werden. Wo Toyota mit automatischen Webstühlen seinen Anfang nahm, wird jetzt ein Muster der Zukunft geschaffen. 

 

Mehr über die Modellstadt unter woven-city.global

Bilder: © Toyota

Projekt Olympus.

Gut 50 Jahre nach Neil Amstrong sollen bald wieder Menschen auf dem Mond landen, um den nächsten großen Sprung zu machen – und vielleicht auch mal länger zu bleiben. Für die NASA ist hier der naheliegende Ort für eine erste dauerhafte Präsenz außerhalb der Erde. Sie fördert deshalb auch das "Project Olympus" zur Entwicklung dafür geeigneter Bauten. An Bord sind das texanische Unternehmen ICON als Pioniere des 3D-Drucks für Gebäude und zwei weltweit renommierte Architekturbüros: BIG Bjarke Ingels Group, Planer unter anderem der Toyota Woven City, und SEArch+ als Spezialisten für außerirdische "Space Environments". 

Das Design erinnert an ein Iglu. Auf dem Mond ist es auch ganz schön eisig – aber auch brütend heiß. Das bildet extreme Anforderungen an Konstruktion, Material und Techniken einer Bebauung. Gemauert wird hier jedenfalls nicht mehr. Im All ist 3D-Druck gefragt.

 

Bild: © ICON Technologies

Auf dem Mond warten extreme Bedingungen auf die Projektentwickler: Temperaturunterschiede von bis zu 130 Grad Hitze tagsüber und minus 160 Grad in der Nacht, starke Strahlungen und elektrisch aufgeladener, aggressiver Staub. Kleiner Meteoriten können hin und wieder auch einschlagen. Eine von vielen Herausforderungen liegt also darin, mit den mondeigenen Materialien entsprechend robuste Gebäude zu errichten. Im Projekt wird das mit möglichst ähnlichen irdischen Rohstoffen erprobt. Leistungsfähige 3D-Drucker braucht man dafür natürlich auch. Mit der Technologie von ICON kommen auf der Erde zementbasierte Strukturen unter anderem zur Erstellung von Bungalows und Unterkünften für Obdachlose zum Einsatz.

 

Mehr über die großen 3D-Drucker unter iconbuild.com

 

 

Bild: © ICON Technologies

Marsha.

Der Mars ist immer noch mindestens 55 Millionen Kilometer entfernt und die erste Mission dahin noch lange nicht startklar. Dafür sind die Siedlungskonzepte der AI Space-Factory schon ziemlich konkret. Das Unternehmen belegte bei der NASA Centennial Challenge mit MARSHA den ersten Platz. Während frühere Ansätze meist flache und unterirdische Bauten vorsahen, sollen die eiförmigen Konstruktionen den Aufenthalt mit Ausblicken lebenswerter gestalten. Die zweischichtige Hülle kombiniert Basaltfasern aus Marsgestein und vollständig abbaubare Biopolymere zu einem extrem widerstandsfähigen Gebilde. Alles 3D-gedruckt, versteht sich.

 

 

Bilder: © ICON Technologies

Tera.

Zurück zur Erde. Die AI SpaceFactory will nicht zuletzt aufzeigen, dass wir hier unten von futuristischen Weltraumkonzepten profitieren. Sozusagen nach dem Teflon-Prinzip. Deshalb wurde MARSHA als TERA adaptiert: ein temporäres Ferienhaus am Ufer des Hudson River im Staat New York. Die Außenhülle besteht aus 3D-gedruckten Biopolymer-Fasern, die aus Pflanzen wie Mais und Zuckerrohr gewonnen werden. Die nachhaltige Konstruktion soll als Vorbild einer umweltgerechten Bauweise dienen. Der Innenausbau besteht aus Birken- und Pappelholz und anderen Naturmaterialien – eine Art Baumhaus 4.0. Am Ende kann TERA dann wieder rückstandslos entsorgt werden, so der Plan. Tatsächlich finden sich die weit gedachten Projekte nach und nach auch in der Alltagsarchitektur wieder. Es gibt einen Trend zur Kreislaufwirtschaft im Bau, der sich nicht nur um ferne Planeten dreht.

 

Beide Projekte unter aispacefactory.com

 

 

 

Bild: © AI SpaceFactory/Plomp

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Zum Thema.

  • Artikel: Quantencomputing. Kleine Teilchen, großes Ding.
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