Strombedarf von Rechenzentren senken.
von Sabine Brand
Während die Welt sich digitalisiert und Strategien für den Umgang mit KI sucht, wird immer klarer: Mindestens so dringend brauchen wir Wege, um das Wachstum des Stromverbrauchs der Datacenter vom Wachstum ihrer Rechenleistung zu lösen. Sicher, komplett entkoppeln ist nicht möglich. Jedoch haben Betreiber schon heute mehrere Hebel, um Rechenzentren energieeffizienter und somit zukunftsfähig zu machen. Wir stellen die fünf wichtigsten vor.
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E-Mail: sabine.brand@bechtle.com
Server-Konsolidierung.
Ältere, ineffiziente Server werden durch moderne Hochleistungssysteme ersetzt, die durch bessere Integration und höhere Packdichte mehr Rechenleistung pro Rackeinheit bieten. Die Konsolidierung ermöglicht es, die gleichen Workloads mit deutlich weniger physischen Servern zu bewältigen. Das senkt neben dem Stromverbrauch der Server selbst auch den Kühlungsbedarf und den Platzbedarf drastisch.
Warm- und Kaltgang-Einhausung.
Durch physische Abtrennung der kalten Zuluft von den warmen Abluftbereichen wird der Vermischung der Luftströme vorgebeugt, wobei flexible Einhausungssysteme die strikte Trennung von Kalt- und Warmgängen gewährleisten. Diese optimierte Luftstromführung reduziert den Energiebedarf für die Klimatisierung gegenüber klassischen Layouts, da die Rückkühlung vermischter Luft entfällt und höhere Zulufttemperaturen möglich sind.
Flüssigkühlung der Serverkomponenten.
Die Kühlung erfolgt durch direkten Kontakt der Serverkomponenten mit einer Kühlflüssigkeit statt durch Luftkühlung. Die Flüssigkeiten haben eine deutlich höhere Wärmekapazität als Luft und können die Abwärme deshalb effizienter abführen, was den Energiebedarf für die Kühlung deutlich reduziert.
Intelligentes Lastenmanagement.
Software-Systeme analysieren Nutzungsmuster und prognostizieren den Ressourcenbedarf, um Server hoch- oder herunterzufahren und Arbeitslasten optimal zu verteilen. Durch die Kombination von Echtzeitüberwachung und prädiktiver Analyse können Lastspitzen reduziert werden, während gleichzeitig die Auslastung der aktiven Server im optimalen Effizienzbereich gehalten wird.
Wärmerückgewinnung.
Die Abwärme der Server wird nicht einfach an die Umgebung abgegeben, sondern über Wärmetauscher zum Heizen oder in industriellen Prozessen genutzt. Durch die Integration in lokale Fernwärmenetze lässt sich der größte Teil der Serverabwärme sinnvoll weiterverwenden, was die Gesamtenergieeffizienz drastisch steigert.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus der ersten Ausgabe des neu gestalteten Bechtle Magazins.