„KI macht in der Cybersicherheit keinen großen Unterschied.“

Benjamin Bachmann geht Cybersicherheit mit einer großen Portion Pragmatismus und Ruhe an. Auch wenn Ransomware für ihn eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt, raubt sie ihm nicht den Schlaf. Denn er hat seine Hausaufgaben gemacht. Unspektakulär, aber effizient. Er sagt: „Unternehmen müssen ihre Systeme und Assets kennen und sie müssen Mitarbeitenden klare, umsetzbare Regeln an die Hand geben.” Oder anders: „Next-Generation Penetration Test sind ohne vernünftiges Patch- und Vulnerability-Management sinnlos.” 

Der erfahrene CISO vergleicht Cyberangriffe plakativ mit Einbrüchen: „Häufig stand irgendwo ein Fenster offen. Da laufen Kriminelle durch die Straßen und suchen sich das leichteste Ziel aus. Genauso ist es im Cyberraum auch. Selten wird ein Unternehmen gezielt angegriffen. Es werden alle gleichzeitig angegriffen und das einfachste Ziel wird dann wirklich ins Auge gefasst.” 

Dabei spielt KI für ihn keine Hauptrolle, auch wenn er sie als Chance begreift, da sie Daten besser durchsuchen und organisieren kann als Menschen: „KI macht in der Cybersicherheit aus meiner Sicht keinen besonders großen Unterschied.” Die Regeln hätten sich für alle geändert, das Katz- und Maus-Spiel zwischen Verteidigenden und Angreifer:innen bleibe dasselbe.  

Auch bei anderen häufig diskutierten Themen hat Benjamin Bachmann eine starke Meinung. Eine ständig weiter eskalierende Bedrohungslage sieht er nicht. „Ich denke, wir nehmen das Thema der Cyberangriffe durch mehr mediale Berichterstattung nur stärker wahr. Ich schätze das BSI sehr, aber jedes Jahr soll alles noch schlimmer werden? Ich denke, da ist auch mal Schluss.”