„Die Effekte von KI kommen oft nicht heute oder morgen, sondern übermorgen“, sagt Ralf Wintergerst im Gespräch mit Svea Eckert. Der Bitkom-Präsident weiß, dass sich viele Unternehmen – vor allem im Mittelstand – beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz noch schwertun.

29 Prozent der deutschen Unternehmen, so das Ergebnis einer Bitkom-Studie, glauben, dass KI nur ein Hype sei, der schnell wieder vorüber geht. „Ich gehe davon aus, dass diese Gruppe den Einfluss von KI noch deutlich unterschätzt.“ Zum Beispiel bei der internen Wissensvermittlung, beim Thema Predictive Maintenance im produzierenden Gewerbe, bei der Anreicherung von bestehenden Produkten mit KI, oder bei der Entwicklung neuer Produkte mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

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Wie Unternehmen hier vorgehen können, beschreibt Ralf Wintergerst auch: „Unternehmen müssen sich auf einen Lernpfad begeben, am Anfang Projekte suchen, die Wirkung entfalten, die Mitarbeitenden mitnehmen und befähigen und erst dann in die Fläche gehen und skalieren.“ Wichtig sei es auch, auf Enttäuschungen vorbereitet zu sein, weil sich Potenziale nicht ganz so schnell heben ließen wie gedacht.

Einen Einstieg jetzt hält er für unabdingbar – für die Unternehmen und damit auch für Deutschland. „KI ist mehr als ein Versprechen, uns stehen reale Möglichkeiten offen und wir müssen uns so aufstellen, dass wir das Spiel in der Technologiewelt gewinnen können. Wir brauchen Innovationen, Mut und Aufbruchsgeist. 1.000 Unternehmen mit 100 Millionen Euro Umsatz im Digitalbereich – das wäre der neue deutsche, digitale Mittelstand.“

Der Bitkom.

Im 1999 gegründeten IT-Branchenverband sind rund 2.200 Unternehmen organisiert – darunter zirka 1.000 KMUs, mehr als 500 Startups, die Hälfte der Dax40-Unternehmen und viele Global Player. Ziel des Bitkom ist es, Deutschland zu einem führenden Digitalstandort zu machen, die digitale Transformation der Wirtschaft und Verwaltung voranzutreiben, digitale Souveränität zu stärken und eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen zu erreichen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Verband mit Themen wie dem beschleunigten Ausbau von Gigabitnetzen und digitalen Infrastrukturen für Energie und Verkehr, für den Handel und Smart Homes, für Städte und Regionen. Darüber hinaus setzt er sich mit der politischen Flankierung datengetriebener Geschäftsmodelle auseinander, um IT-Sicherheit, Plattformmodelle, disruptive Technologien und die Arbeit 4.0 zu fördern.