Company & Culture - 15.07.2021

Das Zusammenspiel der Generationen – Wie bringe ich alte und neue Werte in Einklang?

Da Fachkräfte am Markt nur schwer zu finden sind, setzen viele Unternehmen heutzutage auf Ausbildung, Weiterentwicklung und Förderung von jungen Talenten. Idealerweise finden dann Auszubildende binnen kürzester Zeit den Weg in eine Spezialisten- oder sogar Führungsrolle. Wie fühlen sich in so einer Phase erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und wie schafft man es, die besten Rahmenbedingungen für alle Generationen gleichermaßen herzustellen?

Verfasst von

Geschäftsführer

E-Mail: tilo.mueller@bechtle.com

Homeoffice gehört spätestens seit Corona in vielen Unternehmen zum Standard. Viele Mitarbeitende mit einigen Jahrzehnten Berufserfahrung kennen aber sicher auch noch andere Zeiten. Morgens und abends führte kein Weg an der Stechuhr vorbei – und selbst die Raucherpause wurde minutiös dokumentiert. Der Abteilungsleiter hatte alle seine Mitarbeitenden im Blick – und jede noch so kleine private Ablenkung wurde mit einem bösen Blick bestraft. Ein privates Smartphone und eine kurze Nachricht zur Organisation des Nachwuchses vom Arbeitsplatz aus … undenkbar. Und gleichzeitig in heutigen Zeiten unvorstellbar!

Trotzdem gibt es sehr viele, die durch solche Werte über Jahrzehnte hinweg geprägt wurden. Vieles war da sicher auch nicht schlecht. Auf der anderen Seite gibt es unsere jungen und dynamischen Generationen X, Y, Z, die mit maximaler Freiheit, Selbstverantwortung und flexiblen Arbeitszeiten groß geworden sind. Anstelle von „Zeiterfassung“ sind die neuen Schlagworte nun „agile Working“ und „Work-Life-Balance“. Während sich so mancher die Stechuhr zurück wünscht, fragt sich der andere, warum er überhaupt noch ins Büro kommen soll. So ist es die Aufgabe der Führungskräfte, für alle Generationen gleichermaßen die optimalen Rahmenbedingungen für eine gute und motivierende Zusammenarbeit zu schaffen.

Was ist aber nun mit den „alten Hasen“? Der Begriff „alt“ passt hier aus meiner Sicht genauso wenig wie „zu jung“. Die einen verfügen über einen riesigen Schatz an Lebenserfahrung und fachlichem Wissen, die anderen gehen unbekümmert und ohne negative Vorerfahrungen neue Projekte und Herausforderungen an. Aus meiner Sicht ist das eine perfekte Mischung, wie man sie sich als Unternehmen nur wünschen kann. Sicherlich ist es nicht immer einfach, diese Balance im Alltag auch kontinuierlich umzusetzen – aber auf jeden Fall machbar.

Ich persönlich finde es erstrebenswert, so viele gemeinsame Momente wie nur möglich zu organisieren. Ein gemeinsames Mittagessen, die Runde zum Geburtstag oder Firmenjubiläum, das monatliche Grillen am Freitagmittag, die lockere, ungezwungenen After-Work-Runde nach Feierabend oder der jährliche Firmenausflug mischt Generationen und schafft (nach Corona) wieder genügend Raum für den wichtigen persönlichen Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen. Denn eines ist klar: Die jahrzehntelangen Erfahrungen als Vertriebsprofi oder Projektleiter lernt man in keiner Berufsschule, sind aber für unsere tägliche Arbeit extrem wichtig.

Am Ende des Tages muss heute, genauso wie früher, die Arbeit erledigt werden. Der Weg dahin ist heute vielleicht ein anderer. Trotzdem gehören natürlich noch immer ein paar Regeln genauso zum Alltag dazu, wie auch die Freiräume, eingefahrene Wege einmal verlassen zu können, um Neues auszuprobieren.

Beitrag weiterempfehlen

Diesen Beitrag haben wir veröffentlicht am 15.07.2021.